Oft reden wir,
meistens küssen wir,
selten flüchtig,
manchmal blättern wir
das Innerste
vor einander auf.

Wir lieben,
atmen einander,
unsere Körper
um und auf und in
unseren Körpern,
raumlos und himmlisch.

Und von Zeit zu Zeit
macht die Zeit
eine Pause
und dann ist da,
nur Stille,
so verbundene Stille.

I
Es leicht haben
ist vielleicht möglich,
wenn wir es nicht leichthin
leicht haben wollen.

II
Wenn wir es leicht wünschen,
indem wir von uns fernhalten
oder an etwas festhalten,
scheitern wir
im nicht anders Können.

Dem überwältigenden Leben
die unabhängige Stirn zu bieten,
sich hinbegeben und hingeben
mag schwer sein
aber uns leicht machen.

In meinem Gewahrsein
brennen wie Feuer
wie es das einfach tut
und nicht verbrennen
an meiner Leidenschaft.

Nach innen wenden
und beständig glühen
schwelend, funkelnd
und nicht verglühen
in erstickenden Grenzen. 

Nach außen gehen
und Herzen wärmen
und manche kühlen
aber nicht mich verkühlen
an der vielen Herzenskälte.

Wenn ich an deinen Blick denke,
wie du der Welt durch bunte,
so schöne Tore begegnest,
dann denkt sich meine Seele hin
zu der Vielschichtigkeit
in der du bist und lebst und liebst,
und an seine Wärme,
diese immer wiederkehrende Wärme.

Wenn ich an dein Lächeln denke,
mit dem du alles sagen kannst
und so bezaubernd sagst,
dann denkt sich mein Herz hin
zu deiner Gesprächigkeit,
die Worte gar nicht nötig hat
aber Antworten zum Liebhaben
und Strände zum Landen.

Denke ich aber an deine Augen
und an deinen Mund,
an Brauen und Wangen und Lippen,
dann denken sich meine Sinne hin
zu kosenden, liebenden Händen
und küssenden Körpern,
zu Bauch und Hüften
und meinem Mund an deinem Schoß.

In deinem Weinen:
meine Schulter deinen Tränen,
Haut, die deine nassen Augen empfängt
und offene Arme deinem schweren Gemüt.

In deiner Trauer:
Mitatmen, gehaltenes Mitatmen,
aufgeschlagene Zelte für erste Worte
und mein angelehntes Herz an dein Verstehen.

In deinem Loslassen:
Liebe, einfache, bestehende Liebe,
bekennen, wie du immer zu dir nimmst
und unbekleidetes Glück über deinen Frieden.

Leuchtend grüßt mich die Welt, bläulich und gelb durch dichte, laublose Äste hindurch. Ich betrachte dieses Netz und seine wuchtigen, geraden, seine kantigen und fein gebogenen und besonders dünne, kaum wahrnehmbare Linien.

Ich folge ihnen, ihrem Lauf, wie sie mit einander in Richtungen streben, wo sie sich ständig wie Gewebe kreuzen und wie sie so vollendet schöne Muster in den Himmel schreiben. Und ich denke an dich und an deine Schönheiten.

Und ich bin von dir gegrüßt.

Dir nahe sein
macht mir keine Angst.
Ganz ohne dir sein
mag ich nicht denken.

Das mag dich wundern
vorsichtige Sonne
aber das Verbundensein
erklärt dich mir.

Dir nahe sein
ist ein dich langsam fassen
und immer mehr mögen
was sich da entblättert.

Da finde ich Antworten
tiefe Herzensantworten
und deine Dunkelheiten
werden mir lieb und schön.

Da geht meine Angst
weil ich dich begreife
mit den Sonnenflecken
und warum ich liebe.

Manchmal verwünsche ich den Herbst in seiner humorlosen Kälte dafür, dass er uns unsere Nacktheit nimmt.

Aber jetzt, wo er mit feuchtem Atem jede Form in Nebel hüllt und uns ruft, den Blick nach innen zu wenden,

wo nicht an morgen denkende Leichtigkeit farbenreich von Bäumen fällt, möchte ich dich in bunte Stoffe kleiden.

In das tröstliche Orange göttlicher Liebe, in das goldene Grün der Zuversicht und in lapisfarbenes Urvertrauen.

Dir soll warm sein, gehalten und verbunden mit dem Lauf alles Lebendigen, dem Werden, Sein, Vergehen und Werden …

Wenn du das liest, verziehen sich die grauen Schleier am Himmel, kein Lüftchen weht und die Sonne wärmt dein Herz. Du hörst ein leises Plätschern und und vor dir tut sich der goldene Grund unter einem sanft fließenden Bächlein auf.

Wenn du das liest, kannst du meinen Atem spüren und dich zurücklehnen, weil ich hinter dir stehe. Ich lege meine Arme um dich und dein Bauch hebt und senkt sie bedächtig im Rhythmus der Dinge, die einfach sind.

Wenn du das liest, bin ich bei dir, zärtlich an dich denkend. Dann liegst du in meinen Armen und ich flüstere dir ins Ohr: „Alles wird gut.“

Ruhst du in dir, lächelst du verzaubernde Pagodenglöckchen.

Buntgewandete, stolze Königinnen lachst du, wenn du glücklich bist.

Bist du ein wenig verlegen, lächelst du noch warme Zimtsterne.

In deiner unbeugsamen Hoffnung lächelst du erste Leberblümchen.

Du lächelst mir die Welt entgegen, wenn du auf mich zukommst.

Wenn wir uns lieben, lächelst du Einladungen in unendliche Himmel.

Zum Abschied lächelst du Lichtungen in üppige Wälder.