Du bist

Schneebedeckte Pflanze

Zuerst liebte ich
dein Leuchten,
dein alles umarmendes Lächeln
und unbeschwerte Himmel.
Deinen Blick
in das Herz der Dinge,
den sinnlichen Mund
und zarte Härchen im Abendlicht.
Deine Küsse
und meine weichen Knie.
Wie du mich
so unaussprechlich zart berührtest,
dass ich nichts mehr wusste.

Das tue ich noch,
maßlos
und fast immer sehne ich mich danach.

Dann begann ich
dein Zweifeln zu lieben
und dein zähes Verwirrtsein,
deine Angst vor dem zu Großen,
oder dem Alleinsein.
Dein Zurückziehen und Wiederkommen,
immer wieder.
Das eine mit Abstand,
das andere ohnehin.
Deine Wut
und deinen Mut,
dein tiefes Vertrauen
in das Gutsein und Gutwerden. 

Das war
als ich dich nicht mehr verlieren wollte
und die Welt von dir erzählte.

Jetzt liebe ich
deine bunten Geräusche,
die kaum hörbaren besonders.
Wie sich die Farbe
deiner Haut verändert
oder wenn sie unerwartet heiß wird.
Wie du dir
mit den Armen Luft zufächelst
oder mit den Händen tanzt
vor zärtlicher Lust
auf die Welt.
Das Unauffällige und Auffallende,
das Geschenk deiner bloßen Gegenwart. 

Es wird bleiben,
weil du bist und nur alles bist was du bist
und in mir bist.